Die Angst vor einer Zukunft, die wir fürchten, können wir nur überwinden durch Bilder einer Zukunft, die wir wollen.
Gesellschaftliche Gestaltung durch Zukunftsbilder
Banken können entscheiden, wohin Geld fließen soll und wofür es eingesetzt wird. Als GLS Gemeinschaft setzen wir zukunftsweisende Maßstäbe für verantwortungsvolles Wirtschaften und für den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer Ökonomie innerhalb der planetaren Grenzen. Mit diesen Zielen vor Augen haben wir im Rahmen der GLS Wirkungstransparenz sogenannte Zukunftsbilder entwickelt, die für jede GLS Branche unseren gesellschaftlichen Gestaltungsanspruch formulieren und mit messbaren Wirkindikatoren unterlegen.
Unser Ziel ist es, Geld als gesellschaftliches Gestaltungsmittel einzusetzen und dorthin zu bringen, wo es Sinn ergibt. Wo dieser Sinn liegt, zeigen uns unsere Zukunftsbilder - eine Wortwahl die Wilhelm Ernst Barkhoff, Mitgründer der GLS Bank, im oben gezeigten Satz schon gefunden hat . Sie definieren, welche Merkmale und Qualitäten wir in unseren Branchen als unerlässlich für eine nachhaltige Entwicklung betrachten. Leitfrage für diese Entwicklung ist: "In was für einer Welt wollen wir leben?". Mit unseren Zukunftsbildern definieren wir diese Vorstellung einer sozial-ökologischen Welt. Sie begleiten uns in unserer täglichen Bankarbeit und sind Ankerpunkt für unsere gesellschaftliche Wirkung. Mit unserer Wirkungstransparenz geben wir unseren Entscheidungen einen noch tieferen Sinn.
Die Entstehung unserer Zukunftsbilder
Wirkung gemeinsam denken
Die gesellschaftlichen Herausforderungen können wir nur gemeinsam bewältigen. Tag für Tag nutzen unsere Firmenkundenberater*innen innovative, nachhaltige und resiliente Geschäftsmodelle, um menschen- und umweltzentrierte Lösungen bereitzustellen. Die GLS Wirkungstransparenz sucht die verbindenden Elemente und Werte im GLS Ökosystem und diskutiert mit Akteur*innen in jeder Branche aktiv die Bilder einer Zukunft, die wir als Gemeinschaft anstreben.
Regelmäßig fragen wir unsere Kund*innen: Welche Ziele sind für eine sozial-ökologische Gestaltung ihrer Branche wichtig? Mit welchen Worten beschreiben wir den Veränderungswillen? Lassen sich gemeinsame Leitsätze definieren, nach denen wir den Weg zu einer neuen Wirtschaftsweise gehen können?
Bei jedem neuen Kredit besprechen wir mit unseren Firmenkund*innen im ersten Schritt unsere Zukunftsbilder und nehmen Anregungen und Kritik auf. So entsteht eine gemeinsame Idee von gesellschaftlicher Wirkung, denn: die Zukunft, die wir wollen, beginnt mit einer gemeinsamen Sprache des Wandels.
Wirkung gemeinsam verstehen
Mit den Zukunftsbildern als Ausgangspunkt der GLS Wirkungstransparenz tauchen wir immer tiefer in die Alltagswelt unserer Firmenkund*innen ein. Wie tragen bestimmte Konzepte, Methoden und Abläufe dazu bei unsere Zukunftsbilder zu verwirklichen? Welche Merkmale und Qualitäten sind dafür unerlässlich? Mit Hilfe sogenannter Wirkindikatoren analysieren wir, worauf es wirklich ankommt.
Die Wirkindikatoren sind Suchhilfe und Ankerpunkte für das Verständnis des Beitrags zu gesellschaftlichen Veränderungsprozessen – unseren Zukunftsbildern. Auch hier gilt: gemeinsam entwickeln wir die Wirkindikatoren weiter, um eine gemeinsame Sprache in ein gemeinsames Verständnis zu bringen.
In einigen Fällen ist das vermeintlich einfach. Zum Beispiel, wenn wir in unserer Branche Erneuerbare Energien über das Zukunftsbild „Ausbau Erneuerbarer“ sprechen. Hier können wir „zählen“, wie viel Strom- und Energieleistung wir jährlich finanzieren und welchen Beitrag wir damit zur Energiewende leisten. In anderen Fällen ist es schwieriger. Wir wollen mehr regionale Wertschöpfungsketten in der Land- und Lebensmittelwirtschaft. Aber was genau ist Regionalität? Eine eher emotionale Verbundenheit mit einer Kulturlandschaft oder eine bestimmte Entfernung gemessen in Kilometern? Welche Praxisbeispiele gibt es? Wie verstehen unsere Firmenkund*innen Regionalität und wie Verbraucher*innen? Mit unseren Wirkindikatoren machen wir regionale Wertschöpfung in all ihren Facetten greifbar.
Wirkung gemeinsam stärken
Mit den Zukunftsbildern und Wirkindikatoren machen wir unseren gesellschaftlichen Gestaltungsanspruch transparent. Viel wichtiger ist aber, dass sie uns helfen, die Bedingungen, Hindernisse und Potenziale für ihre Verwirklichung herauszuarbeiten. Manchmal stehen regulatorische Rahmenbedingungen einer wirkungsvollen Umsetzung entgegen, manchmal sind Abhängigkeiten zu anderen Akteuren ein Hinderungsgrund. Und manchmal mangelt es einfach nur an notwendigen Ressourcen.
Die GLS Wirkungstransparenz stellt also nicht nur den Beitrag zu Veränderungsprozessen dar, sondern bringt sogenannte Hebel des Wandels in den Fokus und verknüpft das gemeinsame Narrativ des Wandels (siehe oben) mit konkreten Forderungen und Möglichkeiten. Mit diesem Handwerkszeug sind wir als Akteurin der sozial-ökologischen Transformation gut gerüstet.
Doch was bewirkt die GLS Gemeinschaft konkret? Um unser Transparenzversprechen zu erweitern, haben wir 2018 die GLS Wirkungstransparenz ins Leben gerufen: eine Abteilung innerhalb der Bank, die sich nur mit der Wirkung unseres Handelns beschäftigt. Mit ihr erfassen wir die sozial-ökologische Wirkung unserer Investitions- und Finanzierungsentscheidungen.